Anna, 34, ist eine talentierte Theaterschauspielerin mit jahrelanger Bühnenerfahrung. Trotz ihres Könnens leidet sie seit Beginn ihrer Karriere unter starkem Lampenfieber. Stunden vor einer Premiere beginnt ihr Körper zu reagieren: Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern und ein Engegefühl in der Brust machen sich bemerkbar. Während der Proben kann sie ihre Emotionen noch unter Kontrolle halten, doch sobald sich der Premierenabend nähert, steigt die Panik. Ihre Gedanken kreisen um mögliche Fehler, das Publikum, das Urteil der Kritiker – sie befürchtet, sich zu blamieren oder ihren Text zu vergessen.
Mit jeder Produktion verstärken sich ihre Ängste. An manchen Tagen leidet sie unter Schlafstörungen, weil sie sich gedanklich immer wieder die schlimmsten Szenarien ausmalt. Sie entwickelt Vermeidungsstrategien: Sie zögert Probenbesuche hinaus, überlegt, kurzfristig krankzumelden oder sucht nach Ausreden, um sich von Aufführungen befreien zu lassen. Auch ihr Selbstwertgefühl leidet – obwohl sie auf der Bühne professionell agiert, fühlt sie sich oft als Hochstaplerin, die irgendwann entlarvt werden könnte. Der Druck ist so groß, dass sie nach einer besonders belastenden Premiere sogar überlegt, ihren Beruf aufzugeben.
Erst durch eine gezielte Psychotherapie erkennt Anna, dass ihre Ängste erlernte Muster sind, die veränderbar sind. In den Sitzungen lernt sie Techniken zur Emotionsregulation, mentale Visualisierungsstrategien und systematische Exposition, um sich schrittweise an stressige Bühnensituationen zu gewöhnen. Nach und nach gewinnt sie ihre innere Sicherheit zurück und beginnt, ihre Auftritte wieder zu genießen.